Idylle vom Bodensee
oder
Fischer Martin

In sieben Gesaengen

Erster Gesang

Dicht am Gestade des Sees, im Kleefeld, steht ein verlassnes
Kirchlein, unter den Hoehn, die, mit Obst und Reben bewachsen,
Halb das benachbarte Kloster und voellig das Doerfchen verstecken,
Jenes gewerbsame, das weitfahrende Schiffe beherbergt.
Uralt ist die Kapelle; durch ihre gebrochenen Fenster
Streichet der Wind und die Distel gedeiht auf der Schwelle des Pfoertleins;
Kaum noch haelt sich das Dach mit gekruemmtem First, ein willkommner
Schutz vor plötzlichem Regen dem Landmann oder dem Wandrer.
Aber noch freut sich das Tuermchen in schlanker Hoehe den weiten
See zu beschauen den ganzen Tag und segelnde Schiffe,
Und jenseits, am Ufer gestreckt, so Staedte wie Doerfer,
Fern, doch deutlich dem Aug, im Glanz durchsichtiger Luefte.
Aber im Grund wie schimmern die Berge! wie hebet der Saentis
Silberklar in himmlischer Ruh die gewaltigen Schultern!

Hoch noch weilte die Sonn in Westen und waermte des Kirchleins
Mauern; es schattete zierlich im Fenster die steinerne Rose
Innen sich ab an der Wand, an welche gelehnt auf den kuehlen
Platten die Mähder vom Dorfe den Trunk einnahmen, der Schneider
Wendel und seines Weibes Verwandter, ein lediger Bursche,
Steffen genannt; die zwei. Zu ihnen gesellte sich gruessend
Martin, der Fischer, ein Siebziger schon, noch munter und rüstig;
Nicht wie seines Gewerbes die anderen, denen der Geist sich
Stumpft im gemaechlichen Tun des gleich hinschleichenden Tages,
Denen die Zunge sogar in stummer Fische Gemeinschaft
Auch erstarrt, ein freundliches Wort nur muerrisch erwidernd.
Er nun stand in der Tuere. Den Mostkrug reichte der Schneider
Ihm zum Bescheid und fragte, nachdem er getrunken, den Alten:

"Fischer, wie lang ist's her, seit dass die Kapelle den Messner
Nimmer gesehn und daß sie kein Vaterunser gehoert hat?
Doch wohl ein sechzig Jahre, so schaetz ich, oder darueber?"
Aber der andere sagte darauf: Mitnichten! Es denkt mir,
Als ich ein Bursche mit achtzehn war, da pflegten die jungen
Ehfraun noch hierher am dritten Tag nach der Hochzeit
Beten zu gehn, nach altem Gebrauch, wann eben der Morgen
Grauete über dem See. Mit einer Gefreundtin alleine
Ging sie, die Neuvermaehlte, verhüllten Hauptes, und brachte
Eine waechserne Kerz und liess den Kuester die Glocke
Für sich laeuten da droben, als welches besonderen Segen
Bringen sollte den Fraun, da mit ihr sich ein Wunder begeben.

Hievon habt Ihr gehört, doch wissen es wenige gruendlich.
Dies die Worte des Alten; darauf der Schneider ihm zurief:
»Setzet Euch her, und trinkt! wir haben noch Weile zu plaudern.
Kommt, und erzaehlt aus dem Grund, so wie Ihr sie wisst, die Geschichte!
Jener nun liess auf den Estrich zu ihnen sich nieder, die Pfeife
Holt' er, die taeglich gebrauchte, hervor, mit duerftigem Rohre,
Zog dann listigen Blicks dem Schneidergesellen den Knaster
Aus dem Wamse, das neben dem Krug und Brode gelegen
(Ein Dragoner zu Pferd auf dem Paecklein rühmte die Sorte
Als der Gesundheit dienlich und von preiswuerdiger Guete):
Jetzo brannte das Kraut und der Fischer begann die Erzählung.

»Anna hatte, die Graefin, von ihren Guetern das beste,
Weinberg, Felder und Wald, dem Kloster geschenkt auf dem Todbett;
Denn sie verstarb als Wittib und ohne Kinder auf ihrem
Schloesschen, davon auf dem Buehl noch stehen die wenigen Mauern.
Aber es war ihr Bruder der Abt bei den Benediktinern
Im Stammkloster, er hieß Ernfried. Alljaehrlich im Sommer,
Wenn der Fischer aufs neue das Netz auswirft und den Barsch faengt
Und den Felchen zumal, den Leibtrost geistlicher Herren,
Kam er einmal an den See, um der Moenche Wirtschaft zu mustern,
Wie sein Amt ihm befahl, und die leibliche Schwester zu sehen.
Dieser gedachte nunmehr, zu ihrer Seele Gedaechtnis,
Eine Kapelle zu baun, unfern dem Kloster. (Man sah dort
Aus den Fenstern hierher auf den Platz.) Und sie hoben das Werk an,
Steckten das Viereck aus und den schmaelern Chor nach der Morgen-
Seit und gruben den Grund. Nicht lang, so stockte der Spaten
Kreischend an hartem Metall, und es kam ein eherner Dreifuss
Bald an das Licht – so heisset das fremde Geraet in der Chronik –,
Hoch und schwer, mit mancherlei Zierat, Schlangen und Laubwerk;
Messer sodann und Beil' und Opfergefaesse von Kupfer,
Heidnische: denn es hauseten hier vorzeiten die Roemer;
Auch ein gegossenes Bild ward vor aus der Erde gezogen,
Armslang nur, mit Schild und mit Schwert, ein geruesteter Kriegsgott.
Als nun die Moenche verwundert den Fund auf dem Platze beschauten -
"Sieh!‹ sprach einer, ›das ist von ungefaehr nicht, und der Anfang
Kuendiget Segen dem Haus und Kloster! Bevor wir den ersten
Stein zum Grunde gelegt, ist, mein ich, die Glocke dem Kirchlein
Gnaedig geschenkt, und es musste das Erz ihm reichen der Heide.
Sagt, wo ruehmte sich sonst noch eine Kapelle desgleichen?
Wo wird eine wie sie mit glaeubigen Gaben geehrt sein,
Wenn sie nun steht an dem Ufer und bald ihr Ruf sich verbreitet?"
– Alsbald fielen die andern ihm bei; doch einer bestritt ihn.
Pater Eusebius war er genannt, vor allen den Vaetern
Fromm und gelehrt, kunstreich und in alten Geschichten bewandert,
Welcher mit lieblichen Farben und Gold ausmalte die Buecher.
Dieser vernahm ungern, dass jene die seltsamen Stuecke
Einzuschmelzen beschlossen, wofern es gefiele dem Prior.
Der nun gab den Bescheid, ein Teil, was kuenstliches Werk sei,
Soll nach dem Kloster gebracht, im Saal bei den Buechern verwahrt sein,
Aber den Kessel, die Schuesseln und maechtigen Schalen, die schmucklos
Wären und glatt, die moege man ohne Bedenken dem Giesser
Lassen zum Guss und was an Gewicht noch fehle darauf tun.
Also schien es gerecht und waren es alle zufrieden.

Jetzo wuchsen gemach von Tag zu Tage die Mauern
Laengs dem Geruest in die Hoeh, und zunaechst in der Huette der Steinmetz
Eilte die Bogen und Fenster zu haun aus dem gelblichen Sandstein.
Kommenden Fruehling, so war es bestimmt, den Tag vor des Herren
Auffahrt, wollten sie weihen das Haus. – Und es nahte die Zeit nun.
Blank in der Werkstatt hing beim Meister im Staedtlein die Glocke,
Sauber von Ansehn, glatt und kraus, auch stattlich an Umfang.
Aber nicht jenem zur Lust und keiner christlichen Seele,
Sondern zum Schrecken vielmehr und grossen Entsetzen gedieh sie
Jeglichem. Denn als der Giesser sie anschlug, sanft mit dem Hammer
Pruefend am aeußeren Rand, und staerker und wie er nur wollte,
Seht! da verweigert' sie stracks den Ton und war es nur eben
Als man klopfe zum Spott an die lederne Haube des Kriegsmanns
Oder an klotziges Blei. Da stand nun der Meister und kratzte
Hinter dem Ohr, ratlos und schwieg, Unsauberes merkend,
Vor den Gesellen. Er haette vielleicht sie gerne verheimlicht,
Wie man ein Scheuel verbirgt vor den Augen der Menschen, ein Mondkalb
Oder zauberisch Ding, unrichtiges, welches verflucht ist.
Aber es drängten die Leute sich zu in Scharen, und einer
Sprach, aus dem Hause getreten, nachher zu dem andern im Heimweg:
"Sagt! wann ist solches erhört in der Welt? Wohl glaub ich dem Alten,
Daß er den Guß fehllos nach der Regel gemacht und die Speise
Pünktlich gemischt nach der Kunst; ich wett Euch, sein ist die Schuld nicht.
Wisset, sie hat den Satan im Leib, von wegen des Erzes,
Drin sein blutiges Opfer empfing vor alters der Abgott.
So denn befand es sich auch, und die Mönche bezeugten es selber.
Einige rieten, sogleich in den See die Glocke zu stürzen,
Jählings hinab in die Tiefe, bevor ausbräche das Unheil,
Doch unweislich erfand man den Rat: leicht konnte der Geist ja
Zornig im Grund aufwühlen die Wasser und über die Ufer
Treiben in Sud und Dampf den gewaltigen See, zum Verderben
Stadt und Land. Nun kam von dem Prior gesendet ein Pater,
Nicht von den Seinen, versteht, ein Franziskaner vom Thurgau,
Der sich auf die Beschwörung verstand und die Geister in Zwang nahm.
Diesen sobald nur die Sonne hinab war, führte der Meister,
Wo das Unheimliche hing, in die Kammer dort neben der Werkstatt,
Drin er allein ihn ließ (ihn stach nicht mächtig der Fürwitz –
Wendel, was dünkt Euch, bliebt Ihr dabei? Euch könnt ich es zutraun,
Denn das Sprichwort lügt wohl an Euch: es hätten die Schneider
Mut vor dem Feind ein Quentlein und wo es sicher ein Pfündlein).
Bald auch spürte der Pater, er hab es mit einem der Schlimmen.
Denn hart griff er ihn an, neun Stunden, eh daß er sich einmal
Rührte der Fuchs voll List, als wär er nicht in dem Neste.
Aber es tat nicht gut und der Tanz fing an mit dem Morgen,
Heftig. Da haben den Geist in der vierten Gasse die Nachbarn
Lachen gehört aus dem Erz und schrein mit erzener Stimme,
Gleichwie im Wald den brünstigen Hirsch, und hätte die Glocke
Krümmen sich mögen, bekannte der Mönch, und winden, da nun er
Aus der gequälten sich riß als ein Windbraus und in die öde
Luft mit Seufzen entwich. Und also war es gewonnen.
Gott dann lobte der Mönch und rief in Eile den Meister,
Dieser zugleich die Gesellen, auch andere kamen von selber,
Viele, zu sehn wie es ward und wie er nun weihe die Glocke,
Die noch empört nachdröhnte mit weinenden Tönen den Aufruhr.
Dreimal sprengt' er das Wasser und gab ihr den Segen, der Priester.
Aber zum Schluß, nachdem sie gestillt war, sprach er gelinde,
Nah hin neigend zum Rande den Mund, die bedeutsamen Worte:
"Lieblich sei, wie dein Name, nun auch deine Stimme, Maria!" –
Wie wenn zur Frühlingszeit im Gärtlein hinter dem Hause,
An der rebenumzogenen Wand, der sonnigen, etwan
Seine Bienen der Bauer behorcht, im Korbe, zu wissen,
Ob sich bereite der Schwarm, und schon in der summenden Menge
Hell mit feinem Getön, stoßweise die Königin dutet,
Werbend um Anhang unter dem Volk, und lauter und lauter
Unablässig sie ruft, so sang von selber die Glocke,
Vom holdseligen Klange berührt des liebsten der Namen,
So auch horchten die Männer und horchten mit Lächeln die Frauen.

Als am gesetzten Tage sofort allhier bei dem Kirchlein,
Auf dem geebneten Feld und dort vom Gestade hinaufwärts
An dem Hügel, schon viel Andächtige standen versammelt
Und, das neue Gebäude zu schenken der heiligen Jungfrau:
Wegen Anna, der Gräfin, nunmehr im Namen des Abtes,
Von den Vätern umgeben, im schönen Ornate der Prior
Selber erschien und den Raum einnahm vor der größeren Pforte,
Sah man auch schon von der anderen Seite den ländlichen Aufzug
Kommen des Weges daher vom Dorf, wo zuvor schon die Unsern,
Alt' und Junge, den Gießer bewillkommt und die Gesellen
Samt dem gesäuberten Werk. Nun bogen sie hinter dem Weinberg
Eben hervor und der Küster voran (zu eigenen Diensten
War er dem Kirchlein bestellt); ihm folgete billig der Meister;
Aber mit stetigem Schritt dann zwei Maultiere des Klosters:
Dicht aneinandergeschirrt und geschmückt mit hängenden Kränzen,
Trugen ein Polster, darüber bequem das scharlachgedeckte
Blatt mit der zierlichen Glocke. Sie stand aufrecht in der Mitte,
Schön mit Rosen bekränzt, und zum Schutz ihr hüben und drüben
Saß ein Knabe vom Dorf und ein Mädchen, erlesene Kinder,
Vierzehnjährig, und saßen gelehnt an die glänzende Glocke
Auf dem Teppich, der tief an beiden Seiten herabhing.
Jener auch hatte, der Knabe, den rings mit farbigen Bändern
Prangenden Klöppel vor sich, den schweren, aus Eisen geschmiedet,
Sie das genestelte Seil als ein Bündlein neben sich liegen.
Paar und Paar dann folgten in Feierkleidern die Jungfraun
Unseres Dorfes, zu Ehren der gottesfürchtigen Gräfin.

Aber der Kommenden freuete sich und des herrlichen Anblicks
Alle das Volk; da gingen sogleich entgegen der Brüder
Drei, durch die weichende Menge herein die Glocke geleitend
Bis in den offenen Kreis, wo hart am vorderen Eingang,
Unter das Türmchen geführt, haltmachten die Tiere. Sie waren
Bald entledigt der Last, als hoch aus dem obersten Fenster
Niedergelassen das doppelte Seil mit dem Haken den Henkel
Faßte, den starken, und frei die glänzende Glocke nun schwebte,
Jedem, die rosenbekränzte, zur Schau. Und es machte der Meister
Fest inwendig den Schwengel mit Riemwerk; dann zu dem Prior
Sprach er den Spruch, wie der Brauch ist, laut, daß ihn alle vernahmen:
"Diese, des Gießers Tochter, die Glocke, begehret und wünschet
Dienst am gesegneten Haus; Euch übergeb ich sie fehllos."
– Hierauf nahm er die Kränze herab und gab sie dem Mädchen
Nächst zur Hand, auch die flatternden Bänder, und stieß er die Glocke
An mit dem Eisen von innen, zur Probe; da schwang sich ein heller
Ton aus ihr, weitkreisend umher, inkräftig und lauter,
Daß unverwundert ihn keiner vernahm, laut priesen ihn alle.
Doch jetzt winkten die Väter und alsbald ward sie von oben
Auf am Seile gewunden und währt' es nicht lange, so hing sie
Läutend mit Macht im Stuhl; es ergötzte sich selber der weite
See, so viel er auch andre gewohnt war täglich zu hören,
Schöne, das Ufer hinauf und hinab, so große wie kleine.
Nach dem verrichtet' der Prior sein Amt und weihte die Schwelle,
Wände, den kleinen Altar und las er die Messe der Toten.
Also war es bewandt mit dem Ursprung dieser Kapelle
Nach Wahrheit. Nun mehrete sich der Gläubigen Zulauf
Jährlich, der Frauen zumal, die jüngst in die Ehe getreten.
Denn die Verheißung bestand, daß die hier knieten und hörten
Singen die Glocke das Lob der hochgepriesenen Jungfrau,
Denen würde geschenkt, daß sie kein Stummes noch Taubes
Sollten gebären dem Mann. Da kamen sie häufig mit Gaben
Weither. Aber die Zeiten sind anders geworden hernachmals.
Seht nur rings um den See die verödeten Stifter! Was ehdem
Heilig erschien und für selig erkannt war unter den Menschen
Allen, es galt kaum noch; und den Betgang taten die Unsern
Selbst auf die Letzte mit Not und Scham, weil die ledigen Bursche
Ihnen am Weg aufpaßten vor Tag und neckten die Weiblein –
Dieser Sünde, so viel wir auch sonst Unziemliches übten,
Zeihe mich keiner! – Auch war das allein nicht Ursach; die Glocke,
Hieß es, wäre gestohlen und eine andere hinge
Droben im Stuhl, von keinerlei Kraft und nüchternen Klanges.
Ehdem hörten sie drüben in Rheinegg läuten und Arbon
Oft, wenn helle das Wetter und nicht entgegen der Wind war,
Aber hernach nicht mehr. So verkam der Gebrauch, dem der Pfarrer
Kaum nachfrug, doch wünschten ihn viele zurück von den Alten.
Aber das Kirchlein zerfiel von Jahr zu Jahr; was die Zeit nicht
Tat mit Regen und Wind, zerstört' und raubte der Mutwill.«

Idyll of Bodensee
or
Martin the Fisher

In seven songs  

First song

Close to the shore of the lake, in a field of clover, stands
An abandoned chapel on a hillside midst fruit trees and vineyards,
Half hidden the neighboring monastery and completely the village,
A trade place, serving as harbor for ships from distant ports.
Centuries old this chapel; through its broken windows
Winds flow and thistle thrives on its portal's threshold;
Hardly supportive the roof with its crooked ridge, a welcome
Protection in sudden rainstorms for peasants and wanderers.
But the slender high tower presents a delightful view of the
Wide open lake all day long and the ships under sail,
And on the other side, spread out on the shore, towns and villages,
Distant, but visible clearly, brilliant in the transparent air.
And the mountains beyond how they shimmer! How Mount Saentis
Clear as silver lifts its mighty shoulders in heavenly calm!

High above in the west the sun lingered and warmed the chapel
Walls; it cast shadows daintily through the window on the stone rose
Inside on the wall, on which leaning on the cool  
Window sills the reapers of the village did their drinking, the tailor
Wendel together with his wife's relative, an unmarried fellow,
Named Steffen; the two of them. They were greeted by
Martin the fisher, some 70 years old, still lively and spry;
Not like the others of his trade whose wit becomes
Dull in the slow lazy activity of repetitive days,
Whose tongue even in company of other silent fish
Grows stiff and utters but sullenly a friendly word.
Martin stands now at the entrance. The tailor hands him the mug
To sample and asked the old man, after he had drunk:

"Fisher, how long has it been since the sexton tended the chapel,
And when the last time the Lord's Prayer was heard here?
Most likely sixty years hence, to my reckoning, or even more?"
Then the other answered: By no means! I remember
When I was a youth of eighteen the young brides
Newly-wed would come here after three days to pray
As was the custom, just as the sun was coming up
Over the lake. With one of her friends quite alone
The bride with head covered walked, a waxen candle
In hand and would have the sexton toll the bell
Above them, to secure special blessings for women,
And people even believed it could work miracles.

Of this you have heard, though few know it thoroughly.
Such the old man's words; whereupon the tailor shouted to him:
"Sit down here, have a drink! We have some time to chat.
Come and tell us the whole story, as best you know it!
They all of them sat down on the floor together, he took
The pipe with the scanty stem he used every day
Then looked slyly at the tailor's apprentice taking tobacco
From his vest that lay beside the jug and bread
(A dragoon on horseback on the package extolled the brand
For being harmless to health and of superior quality):
Now with the tobacco lit the fisher began his story.

"Anna, the countess, had left of her worldly goods the best
Vineyards, fields and woods, to the monastery on her deathbed;
For she died as a widow without children in her castle
Of which in Buhl some walls are still remain standing.
Now it was her brother who was the Benedictine Abbot
At the mother monastery, and his name was Ernfried.
After the fisher had thrown out his net once to catch bass
And whitefish too, the favorite dish of the monastery cleric,
He came to the lake to see the business of the monks,  
As was his duty required, and to visit his own sister.
Now the latter intended, in memory of her passing,
To build a chapel, not far from the monastery. (From the window
One could see the square.) And they set to work,
Measured off the quadrangle and set the narrow choir to the east
And cleared the premises. A short time later their spades hit against
Solid metal, and there came an iron tripod soon to be seen --
Such is the name in the chronic for that strange tool --,
Long and heavy, gaudily adorned with snakes and leaf work;
Knife even and axe and sacrificial vessels of copper,
Pagan; for here the Romans had resided in ancient times;
And a metal statue had been unearthed as well,
Only of arm's length, with shield and sword, an armed war god.  
When the monks looked with astonishment at the finding at the square
One said "look, such things have special meaning, and such beginnings
Presaged blessings for house and cloister! Before we set
The first stone it happened, I believe, that the chapel bell was
Graciously given as a gift, and its ore must have come from the heath.
Tell me, what place could ever boast of such a chapel?
Where is therel a chapel that will be honored by gifts of believers,
When it stands on the shore and its repute spreads?"
--Soon thereafter the others came to help; but someone contested.  
Pater Eusebius was his name, most pious and erudite
Of the all the monks, artistic and knowledgeable in history,
Who with mellow colors and gold could illuminate manuscripts.
The latter understood unwillingly that some had decided
To melt the odd pieces, insofar as it pleased the prior.
But he announced that a part, that which was the work of art,
Should be brought to the cloister and be kept in the library.
But the basins, the keys and the massive bowls, unadorned
And smooth, these should be left to the caster without scruples
To be melted and what was lacking in weight to be added.
Then all seemed rightful and all present were satisfied.

And now from day to day the walls went up without haste
Along the scaffold and meanwhile in the shed the mason
Set to work forming arches and windows from yellow sandstone.
Next spring, so it was decided, on Ascension Day
They wanted to dedicate the house. -The day was approaching.
In the master's workshop for all in the town to see hung
The bell, clean-looking, smooth and solid, and portly round.
But did not appeal to everyone and to no Christian soul,
But rather it served to incite fear and great dismay.
For when the caster hit it, softly with the hammer
Testing on the outer rim, and then harder as need be,
See! There it refused to produce a tone and remained
As if it were hit on the leather helmet of a warrior mockingly
Or on bulky lead. The foreman stood there now and scratched
Behind his ear, perplexed, and said nothing, but noting impurities,
In full sight of the craftsmen. Perhaps he would have kept it secret,
Like one would hide a beast from men's eyes, a mooncalf
Or a something magic, malformed, like some cursed thing.
But the people came in flocks, and one of them
Spoke when leaving to another on the way home:
"Tell me! Did you ever hear of the like? Indeed I believe the old man,
That he cast flawlessly as required and that his materials
Were mixed skillfully; I would wager that he is not guilty.
You know, it is possessed by the devil, by way of the ore
In which an idol embodied that bloody victim long ago."
And that was the finding of the monks who witnessed it themselves.
Some advised that the bell be sunk in the lake at once,
Without delay down into the depths before the disaster came about,
But others thought it unwise: it would be easy for the spirit  
To stir up the water at the bottom and flood it over the shore
Making a steaming brew of the mighty lake, thus destroying
Towns and land. Now a priest came who was sent by the prior,
Not from his own order but a Franciscan from Thurgau, who was able
To exorcise and to rein in the spirits.
As soon as the sun had set he was led by the master
To where the unearthly thing hung, to the shelter nearby
Where he was left alone (he was not overly curious--
Wendel, what do you think and will you stick to it? I think you will
For the proverb doesn't hold for you: the tailors hardly had
Courage before the enemy and where a pound could be made).
Soon even the priest was aware he was dealing with a bad fellow now.
For he attacked him fiercely, nine hours, before he even once
Touched the sly fox as if he were not in the nest.
But to no avail and the dance began on the morn, and with the morning,
Vigorously. Four alleys away neighbors heard the spirit
Laughing from out the ore and cry out with an iron-ore voice,
Like the deer in the woods in heat, and would have liked
To warp the bell, the monk said, and wind it, for now he
Tore himself from the tormented one like a zepher and
The the arid air with sighs released. And so was it won.
The monk then praised God and hurriedly called the master,
This one then the workers, and others came of themselves,
Many, to see how things were and how he now blessed the bell,
Which still indignant pealed the uproar with sobbing tones.
Thrice did he sprinkle water and gave the blessing, the priest.
But finally after it had died out spoke he softly,
Bending and coming close to the opening, die meaningful words:
"Sweet be, like your name, now also your voice, Maria!"--
As when in spring in the garden behind the house,
On the vine-laden wall, basking in sun, like
The farmer listens to his bees in the hive and knows
Whether the swarm and already in the humming lot
Loud with fine tones, to the beat the queen knocks,
Wooing for followers from the colony, and louder and louder
Ceaselessly she calls, so sang by itself the bell,
By the most lovely sounds moved the name of the beloved,
So too heard the men and listened likewise the women smiling.

When on the set day immediately everyone at the chapel
On the leveled field and there upwards from the shore
On the hill, already many pious people stood gathered
And, the new structure to dedicate to the holy virgin:  
Due to Anna, the countess, from now on in the name of the abbot,
Surrounded by the fathers, in fine vestments the prior
Himself appeared an took his place before the great portal
One saw already from the other side the procession of peasants
Coming on the path way from the village, where already before our folk
Young and old, welcoming the caster and the workers
Along with their cleansed work. Now coming from behind the vineyard  
They appeared with the sexton leading (for his services
He was ordered to the chapel); following him was the master;
But with measured paces then came two mules from the cloister:
Tied tight to one another and decorated with hanging garlands  
They carried a pillow, on which cushioned the scarlet covered
Sheet with the delicate bell. They stood erect in the midst,
With roses nicely crowned, and to protect on this side and that
Sat a lad from the village and a maid, well-selected children,
Of fourteen years, and sat leaning on the shining bell
On the carpet, which hung low on both sides.
This one had also, the lad, a clapper with colorful ribbons
Projecting before him, heavy, wrought of iron,
They had coiled the nested rope as a bundle beside them.
Pair for pair then followed in festive dress the unmarried women
Of our village to honor the God-fearing countess.

All who came were happy and enjoyed the magnificent sight;
The brothers went forth at once, the three,
Through the yielding crowd to accompany the bell
To the open circle where close to the forward entrance,
Leading under the tower the horses stopped. They were
Soon free of their load when high up from the uppermost window
Lowered the dubble roap with the hook the handle
Took hold, the strong one, and free the gleaming bell nor swung,
For him, the rosecrowned, to see. And the meister bound
the clappert tight Inside with ropes; then to the prior
spoke he an adage, as was the custom, loud, that all could hear:
"This the casters daughter, the bell, desires and wishes
Service on the blessed house; I present it to you without flaw."
—The he removed the wreath giving it to the girl
Closest at hand, the fluttering ribbons too, and intoned the bell
With an iron from inside, to test; there came a clear tone
From it, echoing round about, strong and louder,
So that no one heard it without wonder, and all lauded it.
But now waved the fathers and soon were they up on
the ropes and endured it not long, so it hung  
Ringing loud in the belfry; all took delight in it
along the spacious lake, the daily as the custom they heard
Beautious, up and down the shore, big and small alike.
After that the prior did his duty and blessed the thresholdl,
Walls and the small altar and read the Mass of the Dead.
So t'was linked to the source of this chapel
For truth. Now the numbers of faithful increased
Yearly, especially the women who were newly wed.
For it was promised that those who knelt and heard
would sing song of praise for the Virgin Mother,
For them would be given, that the bring forth
neither deaf nor dumb children for their husband.
Often they came from afar with gifts. But afterwards things changed.
See now around the lake the wasted benefactors! What before
Seemed sacred and recognized as holy among men
All that hardly had meaning now; and the old made processions
and they did it of necessity and with shame, for the unmarried men
waited on the way at daybreak and teased the women —
This sin, as much we otherwise performed the unfitting,
None would forgive! — And that was not the reason; the bell,
They said, was stolen and another one hung in the belfry,
Weak in resonance and sober in tone.
In the past they heard ringing over in Rheinegg and Arbon
Often, when the weather was clear and the wind was calm,
But later no more. So the custom ceased which the
priest hardly carried out, yet many of the older wanted it.
But the chapel deteriorated from year to year; what time
left undone with rain and wind, was ruined and robbed intentionally."
. . . In the process of translating. The translation is far from complete. Please return at later date . . .